Stoffe, Farben und Techniken mittelalterlicher Kleidung
Stoffe
- Wolle für Obergewänder und Kotte, Walkloden für Hosen
- Leinen für Wäsche, Futterstoff, als Kopftuch
- Filz für Hüte und Kappen
- Pelz als Verbrämung von Obergewändern, bei reichen Leuten auch als Futter
- Samt und Seide allenfalls für kleine Ergänzungen wie Kragen, Gürtel, kleine Beutel
- Brokat für Reiche, Silber oder Gold, „Granatapfelmuster“
- Es gab Baumwolle, aber selten; es gab Barchent (Wolle-Leinen-Mischgewebe)

Nicht: Karos, Streifen, Punkte, Fantasiemuster, bedruckte Stoffe
Farben
- Wolle: kräftige, aber nicht grelle, Unifarben; Naturfarben für Arme und als Arbeitskleidung, Schwarz eher für Reiche
- Leinen: weiß oder fast weiß
- Gelb war zeitweilig und regional eine besondere Farbe (Juden, Prostituierte)
Schnitte
- Je reicher der Träger, desto mehr Stoff
- Keile und Zwickel für mehr Weite, keine Abnäher
- Elastizität (z.B. für Männerhosen) durch schrägen Fadenlauf
Techniken
- im Idealfall alles von Hand genäht, zumindest Säume
- Stricken war bekannt, aber wenig verbreitet
- Nadelbindung statt Stricken
- Sticken: Kreuzstich, Plattstich
Nicht: Häkeln, Spitzenklöppeln
Verschlüsse
- Nestelbänder für Verbindung Hose und Wams, Schnürungen usw.
- Knöpfe aus Stoff oder Metall
- Haken und Ösen
- Stecknadeln für Hauben und zum Befestigen von Ärmeln
- Schnürungen evtl. verdeckt
Nicht: Zierhaken, Druckknöpfe, Fibeln