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Kirche

ieses Thema ist schier unerschöpflich. Hier nur ein kurzes Sammelsurium.

 

Die Christenheit im 15. Jahrhundert

  Mehrere Male spalteten sich Teile von der Gesamtheit der Christen ab. So zum Beispiel auf dem Konzil von Chalcedon 451 die Monophysiten, das sind die Armenier, Syrer und Kopten.

  Der lateinische Westen und der griechische Osten entfremdeten sich allmählich, dass es 1054 zur Spaltung, dem großen Schisma, in katholisch und orthodox kam.

 

Kirchenprovinzen in Mitteleuropa 1500

  Die Christenheit ist eingeteilt in geistliche Verwaltungsbezirke, die Bistümer oder auch Diözesen. Ein Erzbistum bildet zusammen mit seinen Suffraganbistümern jeweils eine Kirchenprovinz. Der Erzbischof hat gegenüber seinen Suffraganbischöfen eine gewisse Leitungs- und Aufsichtsfunktion. Ein Bistum ist „exemt“, wenn es direkt dem Papst unterstellt ist.

  Unsere Kirchenprovinz ist diejenige von Hamburg-Bremen mit dem Erzbistum Hamburg-Bremen und den Bistümern Lübeck, Ratzeburg und Schwerin.

 

  Religiosität gehörte zum alltäglichen Leben. Das 15. Jahrhundert dürfte zu den frömmsten Zeiten in der Geschichte der Christenheit gehören. Es ist gekennzeichnet durch:

-Hochblüte der Marienfrömmigkeit

-Passionsfrömmigkeit

-Sakramentsfrömmigkeit

-Heiligenverehrung

-Reliquienkult

-Wallfahrten

-Ablasswesen 

 

Ablass

  Die überschüssigen Verdienste der Heiligen, die sie für die Tilgung ihrer eigenen Sünden nicht benötigten, bilden den Kirchenschatz. Daraus vergibt der Papst Anteile an die Christen, die ihre Sünden reumütig gebeichtet haben, um deren Sündenstrafen im Fegefeuer zu ermäßigen - und zwar zu besonderen Anlässen, dem Besuch bestimmter Messen, dem Anblick bestimmter Reliquien, zu Wallfahrten. Seit etwa 1450 traten immer mehr Mißstände zutage, weil man Ablässe gegen Geld bekommen konnte und sich ein regel-rechter Ablasshandel entwickelte.

 

  Entgegen weitverbreiteter Meinung gab es bereits vor Luther deutsche Bibelübersetzungen.  So zum Beispiel die hochdeutsche Straßburger Mentelin-Bibel 1466, die niederdeutschen Kölner Bibeln 1478/79, die niederdeutsche Lübecker Bibel von Stephen Arndes 1494 und viele andere, die bereits gedruckt vorlagen. Sogar schon aus dem achten und neunten Jahrhundert kennt man deutsche Evangelien und den Psalter.

Lübecker Bibel 1494, Genesis 13 mit Holzschnitt vom A-Meister

Die fünf Kirchengemeinden

St. Jakobi

Unser lieben Frauen

St. Petri

St. Ägidien

St. Nicolai unter den Domtürmen

  Mitglieder einer Kirchengemeinde sind alle, die innerhalb ihrer Gemeindegrenzen wohnen. Es herrscht Kirchenzwang, das heißt sie müssen für Bau und Unterhalt ihrer Kirche aufkommen und dort auch zum Beispiel ihre Taufen und Beerdigungen veranstalten. An Gottesdiensten teilnehmen und beichten können sie auch woanders.

Klöster und Spitäler gehören zu keiner Gemeinde, sie sind gewissermaßen ihre eigene.

 

 Kapellen:

 St. Clemens, die Seefahrerkirche

 Unser Lieben Frauen am Stegel, an der Treppe zum Marienkirchhof

 St. Johannis auf dem Sande - beim großen Bauhof

 Heiligen Geist, die Spitalskirche

 St. Gertrud, Spitalskirche vor dem Burgtor

 St. Jürgen, Spitalskirche vor dem Mühlentor

 

Klöster:

Das Zisterzienserinnenkloster St. Johannis - De witten süsteren 

Das Franziskanerkloster St. Katharinen - De minnere brodere 

Das Dominikanerkloster St. Marien-Magdalenen - De predekers

 

   Die häufigsten Pilgerziele der Lübecker entsprechend testamentarisch veranlasster  in absteigender Häufigkeit:

 Wilsnack, Brandenburg

 Aachen

 Thann, Elsaß

 Einsiedeln, Schwyz, Eydgnoschaft

 Rom

 Santiago im Sternenfeld, Campo stella

 Jerusalem

 

Wird fortgesetzt.

Bild, rechts unten: Der Petersdom in Rom 15. Jahrhundert