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Hexen

s soll niemand leichtfertig einen Menschen als „Hexe“ bezichtigen, nur weil dieser sich in Flora und Pharmakognosie auskennt. Überhaupt kennt man dieses Wort in der niederdeutschen Sprache nicht, stattdessen sagt man „töversche“, das heißt „Zauberin“. Wer also zaubern konnte und zwar zum Schaden anderer, konnte als Hexe gelten. In früheren Zeiten verfolgte die Kirche nicht vermeintliche Hexen, sondern ahndete den Hexenglauben als etwas Heidnisches. Für den spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Menschen waren Hexen nichts Niedliches und auch keine weisen Frauen. Man fürchtete Hexen, sie waren böse und mit dem Satan im Bunde. Hexenglaube war zwar allgemein verbreitet, die Zeit des Hexenwahns begann aber eigentlich erst nach 1487, dem Jahr der Veröffentlichung des „Hexenhammers“ von Krämer und Sprenger.

In Lübeck wurden erstmals im Jahr 1637 fünf Frauen unter dem Vorwurf der Hexerei hingerichtet: Catharina Meyer, Elisabeth Harms, Gertrud Treptow, Anna Heier und Gertrud Thiessen. Meistens wurden entsprechend beschuldigte hier aber der Stadt verwiesen oder freigesprochen.

Quellen:

Doris Mührenberg und Alfred Falk, Mit Gugel, Pritschholz und Trippe - Alltag im mittelalterlichen Lübeck, Lübeck 2001, S. 177

Bild, rechts unten: Hexe

Hexe. Miniatur von Martin le Franc zu: Le champion de dames. Handschrift Arras 1451. Paris, Bibliothèque nationale