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Mamonia

 
  • 750 g Lammkeule ohne Knochen
    oder Schweinebraten
  • 500 g Zwiebeln
  • 150 g Honig
  • 200 g Mandeln mit Schale
  • 1 Flasche Weißwein oder Brühe
  • 20 g frischer Ingwer
  • Zimt
  • Langer Pfeffer
    (ersatzweise Schwarzer Pfeffer)
  • Salz
  • Fett zum Anbraten

Für zwei große Keramiktöpfe:

  • 1,7 kg Lammkeule ohne Knochen
    oder Schweinebraten
  • 2 kg Zwiebeln
  • 1 Glas Honig
  • 600 g Mandeln mit Schale
  • 2 l Weißwein oder Brühe
  • 50 g frischer Ingwer
  • Zimt
  • Langer Pfeffer
    (ersatzweise Schwarzer Pfeffer)
  • Salz
  • Fett zum Anbraten

Ein Gericht, das in einer Kochkeramik am offenen Feuer gegart werden muss, haben wir in der italienischen Schrift libre de coquina gefunden. Der Text ist lateinisch und sehr knapp gefasst. Es ist ein Ragout vom Hammel mit Honig und Mandeln und trägt den seltsamen Namen Mamonia. Statt des Hammels nimmt man heute lieber Lamm, aber es schmeckt auch sehr gut mit Schweinefleisch.

Fleisch in mundgerechte Stücke und Zwiebeln in Ringe schneiden und in einer Pfanne leicht anbraten. Die Mandeln mit der Schale fein mahlen. Den Ingwer schälen und reiben oder in kleine Stücke schneiden. Den Langen Pfeffer im Mörser zerstoßen. Jetzt das Fleisch mit den Zwiebeln in die Kochkeramik schichten. Jede Schicht mit Honig, Mandeln und den Gewürzen bestreuen und mit Weißwein oder Brühe aufgießen. Den Tontopf mit geschlossenem Deckel neben das Feuer stellen und von Zeit zu Zeit drehen. Nach zwei Stunden ist das Gericht fertig und kann auf einem Stück Fladenbrot verzehrt werden. Wollte man sparen oder verfälschen, so hat man die gemahlenen Mandeln ganz oder teilweise durch geriebenes Weißbrot (Semmelbrösel) ersetzt.

Im Haushalt kann Mamonia in einer verschlossenen Auflaufform oder im Römertopf bei mittlerer Hitze im Backofen zubereitet werden.

Das Gewürz >Langer Pfeffen oder >piper longum< wurde im Mittelalter gern verwendet und ist heute im Gewürzhandel nicht leicht erhältlich. Es handelt sich hierbei um einen Verwandten des Schwarzen Pfeffers, schmeckt aber wesentlich schärfer und auch aromatischer als dieser. Er besteht praktisch aus lauter sehr kleinen Pfefferkörnchen, die sehr fest zusammengewachsen sind, und sieht aus wie die kleinen Würstchen der Blüte der Haselnuss. Schon die Römer kannten ihn, und wenn in alten Schriften von Pfeffer die Rede ist, ist oft der Lange Pfeffer und nicht der Schwarze oder Weiße Pfeffer gemeint.


 

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