1314 wurde Bargteheide erstmals urkundlich erwähnt. Graf Gerhard IV von Holstein übertrug seinem Bruder Johann III von Holstein und Stormarn und dessen Gemahlin, Mirizslava von Schwerin, Herrschaft und Ländereien, darunter auch Bargteheide.
Jahrhunderte lang interessierten sich für dieses historisch bedeutsamen Ereignis allenfalls ein paar Heimatforscher. Die 700-Jahr-Feier erweckte das Städtchen aus seinem Dornröschenschlaf. Auf Anregung des Hansevolks (Uwe) und unter der fachkundigen Orga von Ars Vivendi verwandelte sich der Stadtpark in ein mittelalterliches Dorf.
Gräfin Mirizslava höchst selbst eröffnete den Festakt und begegnete in einer kleinen Spielszene den ersten mit Namen urkundlich erwähnten Bargteheidern. Mirizslava wurde von einer jungen Bargteheiderin dargestellt; alle anderen Akteure - Dorfbewohner, Wache, Trommler und die Damen der Gräfin- stellte das Hansevolk.
Das Publikum auf dem Festplatz war begeistert von Kriegsknechten, Gauklern und Musikantinnen (hervorragend: Die Irrlichter)!), von Reigentanz, Schwertkampf, Bogenschießen und nicht zuletzt vom Hansevolk zu Lübeck:. Unser neues, großes Kaufmannszelt, prächtig ausgestattet mit Hanse-Waren, erwies sich als große Attraktion. ebenso die Ratsapotheke, der Näh- und Senkel-Tisch, die junge Stadtwache und natürlich unsere Feldküche.
Bei strahlendem Spätsommerwetter lernten wir sympathische Gruppen aus der Region kennen, von deren Existenz wir bisher nichts gewusst hatten. Ganz spontan ergaben sich ein paar gemeinsame Aktionen: ein Spalier für die Ehrengäste des Festakts, ein paar gemeinsame Tänzchen, ein Umzug durch die „City“ mit wehenden Bannern, und natürlich viele neugierig-freundliche Besuche von Lager zu Lager.
Zum Schluss waren alle zufrieden: Ars Vivendi als Organisator des Marktes, die Händlerinnen, die teilnehmenden Gruppen, das stark beeindruckte Publikum, die Verantwortlichen von der Stadt, und wir Hansis natürlich auch.
Nur eine nicht: Die arme Naschmil , die nach einem Seminar hatte dazukommen wollen, verbrachte den Samstag Abend irgendwo in einem leeren Veranstaltungsraum. Man hatte sie dort versehendlich eingeschlossen.
Aber wie es aussieht, gibt es für alle eine zweite Chance: Die Stadt, so hörten wir am nächsten Tag, denkt bereits über eine Wiederholung nach.
Engelke van Soost