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Spielmann

Spielleute traten bei Festen und anderen gesellschaftlichen Begebenheiten auf.

Zum fahrenden Volk gehörig, eilte ihnen ein zwielichtiger Ruf voraus. Sie waren „unbehaust“, d.h. nicht sesshaft und damit keine Bürger! Sie konnten und mussten von Ort zu Ort reisen.

Im späten Mittelalter gab es auch die ersten sesshaften Spielleute, die sich Stadtpfeifer nennen durften. Lübeck hatte 1474 zwölf davon. Sie bildeten ein eigenes Amt (Zunft).

Bezahlt wurden die Musikanten manchmal mit Geld, oft in Naturalien oder Gewandstücken.

Spielleute beherrschten meist mehrere Instrumente. Hier wird nur eine kleine Auswahl gezeigt:

Schlüsselfidel, Nachbau eines Fundes von 1526 in Schweden („Moraharpa“).
1 Spielsaite, 2 Bordunsaiten, die immer mit gleichem Ton klingen.
Der Schlappbogen ermöglicht eine sehr rhythmische Spielweise, z.B. bei der Tanzmusik.

Hümmelchen: Kleiner, relativ leiser Dudelsack. Neben der Spielpfeife hat das
Instrument einen sog. Bordun: eine Pfeife mit einem durchgehenden Ton (daher auch „Dudelsack“).

Knochenflöte, gefertigt aus einem Schafsknochen, mit geringem Tonumfang. diese Art von Flöten ist seit vielen Jahrhunderten überliefert.

Der Spielmann, Notzelmann van Molne, geht dem Hansevolk bei Umzügen voran. Vor allem aber spielt er zum Tanze auf.